Eindhoven verringert die Geschwindigkeit für Fahrzeuge auf 30 km/h als Norm innerhalb geschlossener Ortschaften. Damit will die Gemeinde die Verkehrssicherheit verbessern und die Lebensqualität stärken. Arcadis hat im Auftrag der Stadtverwaltung von Eindhoven untersucht, welche Möglichkeiten es gibt, ein niedrigeres Tempolimit auf Straßen festzulegen. Untersucht wurde auch, was das konkret auf der Straße bedeutet und welche Maßnahmen es dafür braucht. Vorgehensweise und Ergebnisse Der national festgelegte 30 km/h-Bewertungsrahmen von CROW (niederlaendische Organisation wurde angewandt und spezifiziert. Das Ergebnis ist die Entwicklung einer Arbeitsmethode , die geeignet ist, die Geschwindigkeit in geschlossenen Ortschaften zu reduzieren. Der Prozess bestand aus GIS-Analysen, qualitativen Analysen auf Basis einer Expertenmeinung und einem Abstimmungsprozess mit verschiedenen Stakeholdern (u.a. Rettungsdienste, Verkehrsunternehmen und Polizei).
Dieser Ansatz hat zu einem Vorschlag für Änderungen am Netz von Eindhoven geführt:
- 50 Straßen bis ETW30, auf Straßen, auf denen derzeit eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h gilt und bei denen die Verkehrsfunktion der Wohnfunktion untergeordnet ist.
- 50 Straßen nach GOW30, auf 50 Straßen mit Verkehrsfunktion, die aber nicht den Layout-Eigenschaften eines GOW50 entsprechen. Diese Straßen erfordern eine niedrigere Geschwindigkeitsbegrenzung oder Platz für separate Fahrradanlagen.
- GOW30 auf bestehenden 30 Straßen, auf 30 Straßen mit Verkehrsfunktion, z. B. durch das Vorhandensein eines hochfrequenten Busdienstes.
- 70 Straßen zu GOW50, auf 70 Straßen, die nicht den Layout-Eigenschaften für eine GOW70 entsprechen.
Nicht alle Straßen können gleichzeitig bewältigt werden. Deshalb wurde deutlich gemacht, welche Priorisierung unter dem Gesichtspunkt der Straßenverkehrssicherheit wünschenswert ist. Die Schlussfolgerung ist, dass bestimmte Änderungen kurzfristig mit relativ begrenzten Auswirkungen auf die Kosten möglich sind. Langfristige Chancen Die langfristig wichtigste Schlussfolgerung ist, dass das Prinzip "30-es sei denn" in die Entwicklung einer stärkeren Aufmerksamkeit für Lebensqualität, Klimaanpassung und urbane Verdichtung passt. Das Prinzip von 30 km/h ("30-unless") bietet Chancen, das Straßennetz in diesem Sinne zu entwickeln, wobei sich hier auch eine Reihe grundlegender Überlegungen herauskristallisieren.